Ein Naturgarten ist Artenschutz

Die wichtigsten Tipps, damit aus deinem Garten ein Paradies für alle wird
- Ein Naturgarten macht weniger Arbeit! Lass abgeblühte Stauden und Gräser, sowie Laub- und Asthaufen über den Winter stehen: In Halmen nisten kleine Insekten und unter Laubhaufen schützen sich Igel, Hummelköniginnen und andere Wintergäste vor der Kälte.
- Außerdem brauchst du nur selten mähen: Dadurch förderst du blühende Wiesen, was wiederum wichtig für die Insekten- und Vogelpopulation ist. Oder du lässt ein paar Säume und Mäh-Inseln neben deiner Rasenfläche stehen.
- Auch Kleinstbiotope helfen: Steinhaufen, Totholz, offene Sandstellen oder ein Gartenteich sind wichtige Lebensräume.
- Statt Pestizideinsatz: Benutze ökologische Pflanzenschutzmittel wie Brennnesseljauche und fördere Nützlinge.
- Verwende torffreie Erde und Komposterde, so schützt du den Erhalt unserer letzten Moore. Diese leisten außerdem einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz! Weitere Infos unter: https://www.bund.net/themen/naturschutz/moore-und-torf/torffrei-gaertnern/
- Für den Bodenschutz ist ein schonende Bearbeitung wichtig. Dazu gehören auch Gründüngung, mulchen und Verwendung von Kompost.
- Pflanze vielfältig einheimische Pflanzen, sowie auch alte Obst- und Gemüsesorten an. Aus diesen kannst du später sogar dein eigenes Saatgut gewinnen.
- Bunte Vielfalt: Biete nektar- und pollenreichen Blüten für bestäubende Insekten übers ganze hinweg Jahr an. Dafür kannst du Frühblüher, sowie Sommer- und Herbstblüher pflanzen.
- Heimische Wildsträucher bieten Blüten, Früchte und Nistmöglichkeiten für Insekten und Vögel.
- Lass wilde Ecke stehen: Brennnesseln sind zum Beispiel wichtige Futterpflanzen und Brutplatz für Schmetterlingsraupen, Käfer und Co.
- Lichtverschmutzung: hab möglichst wenig Beleuchtung im Kleingarten, denn Insekten und andere Tiere brauchen nachts die Dunkelheit.
- Einsatz von Regentonnen: durch den Klimawandel steigt die Häufigkeit von Dürreperioden. Mit dem Auffangen von Regenwasser können wir Ressourcen sparen und damit unseren Garten gießen. Dies „mögen“ die Pflanzen sowieso lieber als Leitungswasser.
Saatgut
Petition für die Vielfalt
Die Europäische Kommission plant eine Neufassung des Saatgutrechts. Diese bedroht die Erhaltung und Verbreitung der Kulturpflanzenvielfalt massiv. Der vorgebrachte Vorschlag missachtet das völkerrechtlich verankerte Recht der Bäuerinnen und Bauern, ihr eigenes Saatgut zu ernten, zu verwenden, zu tauschen und zu verkaufen. Wenn Du in Zukunft auch weiterhin alte, samenfeste Sorten und deren Verkauf, Tausch und Vermehrung bestärken möchtest, unterschreibe bitte die folgende Petition für die Vielfalt.
Bio-Saatgut ist die Grundlage für den biologischen Anbau.
Es ist nach biologischen Richtlinien erzeugt und, im Gegensatz zu Hybridsorten, samenfest. Hybridsorten können nicht sortenecht weitervermehrt werden. Sie sind ausschließlich für den einmaligen Anbau gezüchtet. Dadurch sind Bauern gezwungen, Jahr für Jahr neues Saatgut zu kaufen, was sie abhängig von großen Saatgutkonzernen wie zum Beispiel Monsanto, ChemChina-Syngenta, BASF und Co. macht.
Aber Achtung: Aufweichung des Begriffs „Bio-Samen“! Nach der EU-Bio-Verordnung sind das alle Samen, deren Mutterpflanzen nach biologischen Richtlinien angebaut wurden. Das heißt aber im Klartext, dass ein nur einmaliger Bioanbau sie bereits zu Bio-Saatgut macht. Die Züchtungsmethoden und der Anbau auf dem Weg dorthin können über Jahre hinweg bis zur Gewinnung des Saatguts konventionell sein. Das Endprodukt wird dann erst zur weiteren Vermehrung auf ökologischen Flächen ausgesät und als Bio-Samen bezeichnet. So schleicht sich Saatgut von Monsanto und Co. dann eventuell doch wieder bei uns ein. Dessen sollte man sich bewusst sein.
Samen aus Discountern und Baumärkten sind oftmals Hybridsamen, erkennbar an der Kennzeichnung F1. Häufig stammen sie außerdem von Tochterfirmen einschlägiger Pestizidhersteller. Wenn du vermeiden möchtest, dass die Vorgenerationen Deiner Pflanzen aus sterilen Laboratorien von großen Konzernen wie Monsanto und Co. stammen und du somit nur steriles Saatgut erhältst, welches sich nicht in die nächste Generation vermehren lässt, gibt es gute Alternativen.
Bei folgenden Anbietern bekommst du ökologisch wertvolles Saatgut:
Bingenheimer Saatgut: https://www.bingenheimersaatgut.de/de
Dreschflegel Saatgutversand: https://dreschflegel-shop.de/
VEN – Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V.: https://www.nutzpflanzenvielfalt.de/
Auflistung von über 40 Anbietern für samenfestes Saatgut und Pflanzen: https://anstattdessen.de/saatgut/
Tauschbörsen
Tauschgarten: https://www.tauschgarten.de/
Facebook: Bio-Saatgut Tauschbörsen: https://www.facebook.com/groups/816955928335740/?fref=ts
Erhalt alter Sorten

Alte Sorten sind eine genetische Schatzkammer, die für unsere Zukunft mit den unterschiedlichsten Herausforderungen des Klimawandels sehr wichtig werden könnten. Ob Resistenzen gegen verschiedene Krankheiten oder eine höhere Toleranz bei Hitze und Dürre: Alte Sorten mögen vielleicht nicht immer so ertragreich sein, aber dafür können sie häufig mehr aushalten.
Zudem gefährdet die Europäische Kommission mit ihrer geplanten Neufassung des Saatgutrechts die Erhaltung und Verbreitung unserer Kulturpflanzenvielfalt (siehe Petition für Vielfalt) und die weitere Industrialisierung der Landwirtschaft mit ihren großen Monokulturen bedroht generell unsere Biodiversität.
Hier findest du weitere Infos und die Möglichkeit, Saatgut oder Pflanzen alter Sorten zu erhalten:
Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e. V.: https://www.nutzpflanzenvielfalt.de/verein_zur_erhaltung_der_nutzpflanzenvielfalt_ev
Historische Raritäten alter, fast vergessener Gemüsesorten: https://www.saat-und-gut.de/gemuese/alte-sorten/
Bergisches Land: https://bergische-gartenarche.org/
Baden-Württemberg: https://www.genbaenkle.de/
Brandenburg:https://vern.de/
So locken wir Insekten und Vögel an



Hilfe für Wildbienen
Anders als Honigbienen sind Wildbienen meist keine Generalisten, sondern Spezialisten. Außerdem leben sie meist als Einzelgänger (sogenannte Solitärbienen) und bilden keine Staaten. Ihre Vielfalt ist bemerkenswert. Es gibt Arten mit nur 4 Millimetern bis zu hin zu Arten mit 3 Zentimetern Größe. Auch sind nicht alle Arten gestreift, manche sind schwarz oder wie die eindrucksvolle, ca. 3 cm große Holzbiene, sogar blau. Auch sind Wildbienen viel weniger angriffslustig als Honigbienen.
Wildbienen benötigen unsere Hilfe!
Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Bestäubung und sichern dadurch die Artenvielfalt.
https://www.deutschland-summt.de/
Viele Infos auch über andere Gartenbesucher wie Schmetterlinge, Käfer, Libellen, Ameisen, Vögel und viele mehr. Auch Fotos vieler unterschiedlicher Arten kann für die eigene Bestimmung im Garten herangezogen werden.
Die besten Wildstauden für jeden Standort
Hilfe für die Helferlein
Bei Mellifera kannst du sowohl eine Bienenpatenschaft als auch eine Blühpatenschaft als Spende erwerben. Dazu erhältst du ein Glas Honig von ihren Bienen und einmal monatlich Infos, was gerade bei den Bienen los ist. Ich finde diese Initiative ganz toll. Es werden extra wichtige insektenfreundliche Blühstreifen angelegt. Außerdem kann man seinen Blühstreifen sogar jederzeit besuchen. Zusätzlich bietet Mellifera auch Kurse und Seminare zu Bienen und der Imkerei an.
https://www.wildbienen.info/artenschutz/untaugliche_nisthilfen_A.php
Anleitungen zum selber bauen:
https://www.wildbienenwelt.de/Wildbienen-schuetzen/Nisthilfen-die-funktionieren/190584.html
Hilfe für Wildvögel



Warum ist eine ganzjährige Zufütterung sehr sinnvoll?
Durch den starken Insektenrückgang (80% in den letzten 30 Jahren!) sind viele Vögel in der Brut beeinträchtigt. Sie finden nicht mehr genug Nahrung, um ihre Jungen aufzuziehen. Viele Verhungern leider. Allein in den letzten 40 Jahren haben wir innerhalb der EU einen Vogelbestand von 600 Millionen Tieren verloren, das entspricht 40.000 Vögel täglich! Und laut internationaler Untersuchungen haben wir als Menschheit bereits 1400 Vogelarten ausgerottet. Das ist wirklich eine traurige Bilanz. Agragifte, Monokulturen und Klimawandel sorgen für immer weniger Insekten und somit auch für Futterquellen für Vögel.
Daher raten alle wichtigen Institutionen mittlerweile zu einer ganzjährigen Fütterung. Vor allem die Fütterung während der Brutzeit ist besonders wichtig geworden.
Was kannst du füttern?

Nach meiner eigenen langjährigen Erfahrung hat sich herausgestellt, dass ein Futter wirklich von allen Vögeln gerne gefressen wird: Zarte Haferflocken mit Sonnenblumenöl gemischt. Das lieben sie alle, sogar der Specht! Auf dem Foto oben siehst du sogar, wie unser Spechtpapa sein Junges auf unserem Balkon mit diesem Futter füttert. Die Spechte brüten immer im Baum gegenüber, so hatte ich das große Glück, zu sehen wie der Kleine flügge wurde. Das ist so ein toller Lohn. Ich persönlich gebe auch den Vögeln Bio-Haferflocken und Bio-Sonnenblumenöl. Einfach weil ich denke, wenn ich selbst pestizidfrei essen möchte, so wünsche ich mir das auch für unsere Wildvögel.
Gerade aber auch für die kleinen Vögel (Rotkehlchen, Braunelle, etc.), die keine Sonnenblumenkerne und andere große Samen und Nüsse fressen können, sind die zarten Haferflocken ideal. Sonnenblumenkerne in Schale werden gerne von Meisen, Dompfaffen, Grünfinken und weiteren Samen fressenden Vögel genommen.
Wichtig: Keine Meisenknödel mit Plastik drum kaufen! Immer häufiger sieht man Vögel mit eingeschnürten Füßen, die sich im Plastik der Meisenknödel verheddert haben. Es gibt mittlerweile auch welche ohne zu kaufen oder man kann Fettkugeln mit Samen selber machen.
Hier findest du viele weitere Infos zur Fütterung von Wildvögeln:
Nistkästen für Vögel und Fledermäuse
Hilfe für Igel und Co.
Totholzecke, Laubhaufen und abgeblühte Pflanzen



Gerade Totholz bringt und birgt so viel Leben:
- Als Unterschlupf und Winterquartier für Igel, Insekten, Spinnen, Reptilien, Blindschleichen und weitere Tiere
- Als Baumaterial für Insekten
- Als Futterquelle für Tiere im Winter
Im Garten fällt immer wieder totes Material an. Wir können z.B. das Holz vom Obstbaumschnitt für eine dekorative Totholzhecke nutzen oder das Herbstlaub zu einem Laubhaufen schichten. Damit helfen wir so vielen Tierarten.
Wichtig ist beim Laubhaufen, diesen nicht zu früh zu entfernen. So überwintern zum Beispiel Hummelköniginnen im Laubhaufen. Erst wenn die Hummelköniginnen im Frühling wieder fliegen und einen Unterschlupf für einen neuen Staat gefunden haben kann der Laubhaufen entfernt werden ohne dass du die Hummeln dadurch tötest. Oder, falls es dich nicht stört, lasse ihn doch einfach weiter verrotten. Ein Laubhaufen kann warmes Winterquartier
Auch das Stehenlassen von abgeblühten Pflanzen über den Winter ist Naturschutz. Markhaltige Stängel dienen als Futter für kleinste Insekten und verschiedenen Arten von kleinen Wildbienen und Wespen dienen sie als Nistplatz.
Weitere allgemeine Infos
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Ich verschicke etwa alle ein bis zwei Monate einen Newsletter über Gesundheitsthemen, Kräuterkunde und Rezepte zu den jeweiligen Themen. Außerdem werden darin meine Kräuterführungen angekündigt, aber auch Gartenmessen, offene Gärten, Saatgutfestival und ähnliches. Wer in den Verteiler möchte, kann sich hier gerne eintragen.
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